Das Dorf Kazaviti auf der Insel Thassos in Griechenland.Vor zwei Jahrzehnten lag Kazaviti noch im Dornröschenschlaf: Die Bevölkerung war bereits Mitte des vorigen Jahrhunderts nach unten an die Küste gezogen und die alten Steinhäuser verfielen allmählich, da sich die Erben kaum um die Instandhaltung kümmerten und Regenwasser durch die schiefergedeckten Dächer eindrang. Doch blieb das Gesamtbild des Dorfes traditionell , ohne störende Neubauten.Immer noch beherrschen auch heute die imposanten alten Gebäude im mazedonischen Stil das Ortsbild, doch da jegliche behördliche Bauaufsicht fehlt, verschwindet das architektonische Erbe zusehend mehr. Häßliche Neubauten aus Eisenbeton und kitschige "rustikale" Bauelemente breiten sich seit wenigen Jahren wie eine schleichende Seuche aus. Das Dorf erhielt bereits 1978 gesetzlichen Schutzstatus als "traditionelle Siedlung", doch das kümmert nur jene die sowieso das alte Ortsbild bewahren möchten. Früher gab es weder professionelle Architekten noch Baupläne: aus den von Generation zu Generation weitergereichten Traditionen entstand seit Ende des 18. Jahrhunderts die heute noch erhaltene Bausubstanz. In dörflicher Gemeinschaftarbeit und mit Hilfe von Handwerkern, die den alten Techniken und der ortsüblichen Gestaltung fest verbunden waren. Baumaterial waren Stein, Lehm , Kalk und das dauerhafte Holz harzreicher Kiefern und Kastanienbäume. Uralte Erfahrungen gingen in die Bauweise ein. Trotz des einheitlichen mazedonischen Stils entwickelte sich über die Jahrhunderte eine bewundernswerte Vielfalt individueller Gestaltung. Die Häuser erscheinen vollendet an die natürlichen Formen des Geländes angepasst. Zueinander sind sie als beziehungsreiche kommunale und architektonische Einheiten eng verbunden. Zu diesen Gebäudeeinheiten gehören auch die steingeschichteten Grundstücksmauern, gepflasterten Wege, die Backöfen, Traubenstampfen, Weinspaliere und andere zweckdienliche Bauten. Dieses architektonische Erbe hat keineswegs nur musealen Denkmalwert. Die Wohnqualität in den alten Steinhäusern mit ihren massiven, die Witterungseinflüsse ausgleichenden Mauern und den luftigen, großzügig gesalteten Räumen im Obergeschoß, mit überdachten geschützten Wohnbalkons ist unvergleichlich. Nur solche alten Gebäude vermitteln dieses Wohlbefinden, diese Geborgenheit und harmonische mit der natürlichen Umwelt verbundene erholsame Wohnatmospäre. Allerdings nur dann, wenn bei der Restaurierung der alte Charakter auch im Inneren des Hauses erhalten blieb und die über ungezählte Generationen zurück reichende Geschichte spürbar geblieben ist. |
Kazaviti | Natur | Frühling | Herbst | Winter | Schnee |
Stimmungen | S.W. Bilder | Hl. Berg Athos | Gjirokastra | Villa Karavousi | Villa Kavanosi |